Polyamant |
Dienstag, 23. Februar 2010
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jensscholz
17:37h
Ich mache mir einige Gedanken darüber, was ich hier schreibe und warum. Das Warum ist schnell beantwortet: Ich kann dabei gut nachdenken. Ich weiß wenn ich zu tippen anfange noch nicht, wohin die Reise gehen wird. Aber oft genug führt mich das Aneinanderreihen von Gedanken zu kleinen Erkenntnissen, für die ich mich vielleicht ansonsten schwer getan hätte. Ich war lange Zeit alleine, in dieser Zeit hat sich das wohl entwickelt. Die andere Sache ist das, was ich manchen Menschen nur schwer und einigen gar nicht begreiflich machen kann: Das öffentliche Schreiben. Warum ich das mache hat ebenfalls einen historischen Grund. Ich mache das seit über 10 Jahren, seit neuneinhalb in Blogs und ich brauche das wie Luft zum Atmen. Ich liebe es und es inspiriert mich. Es ist ähnlich wie Klavier spielen. Ich spiele gerne mal für mich, aber wirklich gut und erfüllend ist es nur, wenn ich für andere spielen kann und dabei authentisch und ehrlich sein darf. Ich befolge dabei - wie beim Klavierspielen auch - Regeln, die für die Harmonie wichtig sind: Ich versuche beim Schreiben so unspezifisch zu sein was andere Menschen angeht und so ehrlich wie möglich, was mich angeht. Ich habe gelernt, in zu emotionalen Situationen nicht zu schreiben, also wenn ich völlig aufgewühlt oder sauer oder traurig bin und glaube, daß ich nach 10 Jahren auch ganz gut abschätzen kann, was ich mir zutrauen kann, öffentlich über mich bekannt zu machen. Ich bewege mich in dieser Internet und Blogwelt sehr sicher und kann mir auch gut Regeln aufstellen, an die ich mich halte. Ich schreibe z.B. in mein "offizielles" Blog nichts wirklich persönliches mehr, da das inzwischen für solche Themen zu bekannt ist. Dieses Blog hier hat dagegen bisher drei Besucher am Tag und ich genieße den intimeren Rahmen gerade sehr. Ich werde es nirgends prominent verlinken oder sonstwie bekannt geben (und ich kann es auch sofort abschalten falls nötig und wenn es mal blöde Kommentare gibt, lösche ich sie sofort oder schalte die Kommentare ab. Damit kann ich umgehen, das mache ich - wie gesagt - seit Jahren). Aber wie so oft gibt es auch immer wieder neues zu lernen und zu integrieren: Ich muss für das Thema, über das ich hier schreibe, natürlich viel mehr Acht geben auf andere Menschen, denn ich schreibe nicht nur über mich, ich schreibe zum ersten Mal bewusst über Beziehungen und ich schreibe dadurch nicht in luftleerem Raum so wie ich nicht mehr in luftleerem Raum lebe. Ich möchte daher dafür Sorge tragen, daß man mir da vertrauen kann: Es wird hier keine Enthüllungen geben. Keine Skandale und keine Kontroversen. Ich trage keine Konflikte öffentlich aus und die einzige bekannte Identität hier ist und bleibt meine eigene. Aber ich kann einfach nicht nicht schreiben. ... Link (2 Kommentare) ... Comment |
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Last modified: 28.02.20, 09:21 Status
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